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Abstimmung vom 27. September 2020
Die Abstimmungsfrage:
Die Abstimmungsfrage:
Wollen Sie die Änderung des Bundesgesetzes über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel (Jagdgesetz, JSG) annehmen?
Ein definitives NEIN aus unserer Sicht.
ZO Ranger
Leserbrief Im ZürcherOberländer
Meine Sichtweise als Jäger und Naturliebhaber
Ich kann die Sorgen der Schafbauern verstehen, komme ich doch selbst aus einer Bauernfamilie. Und dennoch lehne ich das revidierte Jagdgesetz ab. Denn die neuen Kriterien für die Regulierung von Wildtieren sind zu kurzsichtig und zu einseitig. Wenn ein Wolf im ersten Moment einige Schafe reisst, sorgt er im nächsten durch seine Jagd auf Schalenwild (Reh, Hirsch, Gams etc.) für eine bessere Waldverjüngung und somit für weniger Lawinenverbauungen in den Schutzwäldern. Wenn er auf natürliche Weise den hohen Bestand an Wildschweinen reguliert, verhütet er Schäden an Gemüse- und Getreidekulturen, die jährlich zig Millionen betragen.
Im neuen Gesetz werden diese Aspekte nicht berücksichtigt. Im Gegenteil: Ein möglicher zukünftiger Schaden an einer Schafherde reicht für den Abschuss, unabhängig von den übrigen Aspekten. Und auch eine tiefere Jagdstrecke beim Wildschwein wäre ein Grund zur vorzeitigen Regulierung von Wolf und Luchs, da diese Nahrungskonkurrenten sind.
Als Jäger, der sich als Heger und Pfleger unserer Ökosysteme versteht, stösst mir dieser Aspekt besonders sauer auf. Im allgemeinen scheint der Blick auf das grosse Ganze verloren gegangen. Ein Nein ermöglicht ein besseres Gesetz, das die komplexen Zusammenhänge zwischen Natur und Mensch anerkennt und den Artenschutz würdigt.
Walter Wagner
Saland